Der yogische Weg


Das Wort „Yoga“ ist vor langer Zeit schon sogar in die deutsche Sprache eingegangen: Yoga kommt von dem Sanskrit-Wort „yug“ und heißt „Joch“, das Joch verbindet den Pflug mit dem Gespann, dem eingespannten Zugtier. Das ursprüngliche Bild also, das vor 2500 Jahren in Indien mit dem Begriff „Yoga“ gezeichnet wurde, war das selbst auferlegte „Joch“ der intensiven Disziplin eines Yogis, der seine Beschränkungen des unsteten Geistes durch harte Disziplin zu durchbrechen sucht, um somit das erdgebundene Dasein zu überwinden und zum Göttlichen zu gelangen.

Daher ist der Begriff "Yoga" in seiner Urbedeutung das Joch der Disziplin, als zuverlässiges Werkzeug zur Selbstentwicklung.

 

Ursprüngliches Ziel des Yoga ist Verbindung und Vereinigung mit dem Höchsten. Vereinigung des Irdischen mit dem Großen, dem Absoluten, der göttlichen Matrix, dem undefinierbaren Ur-Raum, aus dem alles entspringt und wohin alles zurückgeht, der Vereinigung von Atman in Brahman.

 

Yoga ist mehr…. viel mehr:

"All life is yoga."
- Sri Aurobindo

Yoga ist keine Religion sondern eine praktische Anleitung um selbst eine Erfahrung eines höheren Bewusstseins zu machen.

Yoga = Vereinigung, Verbindung

Was die meisten von Yoga kennen - Stellungen / Asanas und Atemübungen / Pranayama - ist Teil des achtstufigen Raja Yogas. Andere Yogas sind Karma Yoga / selbstloser Dienst oder Jnana Yoga, der Weg intellektueller und philosophischer Erkentnis.

 

Die acht Stufen des Raja Yoga sind


1 Yamas / Einschränkungen - Wahrhaftigkeit, Gewaltlosigkeit, Nichtstehlen, Nichtbegehren


2 Niyamas / Gebote - Entbehrungen, Reinheit, Zufriedenheit, Studium, Loslassen des Ich


3 Asanas – Körper-Haltungen (was die meisten unter Yoga verstehen)


4 Pranayama - Kontrolle der Lebensenergie, Atemübungen


5 Pratyahara - Zurücknehmen der Sinne


6 Dharana – Konzentration


7 Dhyana – Meditation


8 Samadhi – Überbewusstsein

 

Am sinnvollsten ist wohl das Einbeziehen von Praktiken aus allen Yoga Richtungen und neue Erkenntnisse über menschliche Prozesse (Neurobiologie, Embodiment, Orthopädie, Spiraldynamik). Heute gibt es zusätzlich noch verschiedene Yoga Schulen, welche meist auf einem anerkannten Yoga Lehrer basieren wie z.B. Iyengar Yoga welches mit Hilfsmitteln wie Bändern, Stühlen oder Holzblöcken ausgeführt wird, um Anfängern das Einnehmen der Stellungen zu erleichtern. Das Sivananda Yoga wird in vielen Zentren weltweit unterrichtet und vermittelt die Grundlagen des Yoga Anhand von 12 Grundstellungen und deren Variationen sowie die Philosophie des Yoga, Meditation und Mantras. Das wohl bekannteste Mantra ist OM oder AUM und entspricht der Grundschwingung des Kosmos. Durch das Singen von Mantras verbindet man sich durch Schwingung mit dem allem zugrundeliegenden Prinzip.

Die Wirkung der Yoga Stellungen basiert zum einen auf der Stimulierung innerer Organe, im besonderen von Drüsen. Durch Bewegung und Dehnung der Wirbelsäule in alle Richtungen wird der Fluss der Lebensenergie / Prana angeregt. Durch das Rückenmark des physischen Körpers läuft die Hauptader dieser Lebensenergie. Entlang der Wirbelsäule liegen auch die sieben Energiezentren des Körpers, die Chakren (=Rad), die wichtigsten Kreuzungspunkte, an denen viele Energielinien oder Nadis zusammentreffen. Die einzelnen Chakren können in der Kundalini Meditation zusätzlich auch durch das Singen des Mantras des jeweiligen Chakras, dessen Schwingung es entspricht, stimuliert werden. Durch Atemübungen wird das freigesetzte Prana kontrolliert um schliesslich die im untersten Chakra 'schlafende' Kundalini (=eingerollte Schlange) Energie zu wecken und entlang der Sushumma Nadi nach oben bis zum Scheitel zu leiten und somit Samadhi zu erreichen - den Zustand in welchem der Yogi zur Erkenntnis seiner Einheit mit allem gelangt.

Aber schon nach kurzer Zeit regelmässigen Übens einiger weniger Stellungen spürt man eine zusätzliche Energie und Beweglichkeit und merkt, dass einen Yoga körperlich und mental erfrischt.